Wie wandlungsfähig ist die Gesellschaft?

Titel:

Wie wandlungsfähig ist die Gesellschaft? – Warum es uns so schwer fällt, „nachhaltig“ zu werden und die innovatorische Kraft des Sozialen

Vortragende:

Daniel Hausknost – Alpen-Adria-Universität, Institut für Soziale Ökologie
Tom Kehrbaum – IG Metall Vorstand, Gewerkschaftliche Bildungsarbeit

Moderation:

Stefan Gara – ETA Umweltmanagement GmbH

Sprache:

Deutsch

Kurzbeschreibung:

a) Die Grenzen des Wandels – Identifikation struktureller Barrieren im Kampf für mehr Nachhaltigkeit (Daniel Hausknost)

Blickt man auf den Ressourcenverbrauch, so wird sich eine künftige nachhaltige Gesellschaftsform ebenso drastisch von der heutigen Industriegesellschaft unterscheiden müssen wie sich jene von den früheren Agrargesellschaften unterscheidet. Die Nachhaltigkeitstransition bedingt also nicht nur einen quantitativen sondern auch einen qualitativen Sprung, der historisch einmalig ist, weil er eine Reduktion und nicht eine Ausdehnung des gesellschaftlichen Ressourcenverbrauchs bedeutet. Kann diese Transition überhaupt politisch gesteuert und bewusst vollzogen werden? Was wären die Voraussetzungen dafür? Ein Blick in die Geschichte offenbart, dass der moderne Staat und vor allem die moderne Demokratie mit dem fossilen Energiesystem ko-evolviert ist und legt nahe, dass die politische Moderne mit der nicht-nachhaltigen Industriemoderne strukturell gekoppelt ist. Was sind die Mechanismen dieser Koppelung und wie könnten diese umgangen oder ausgehebelt werden? Wie könnte eine „nachhaltige Moderne“ entstehen, die von anderen als den fossil-energetischen Mechanismen angetrieben ist? Diesen Fragen wird sich der Vortrag in einer Zusammenschau aus empirischen Daten und theoretischen Überlegungen widmen.

b) Gemeinsam die Grenze zu Neuem überschreiten – Die innovatorische Kraft des Sozialen (Tom Kehrbaum)

Die Herausforderungen der Gegenwart sind immens. Klimawandel, Migrationsbewegungen, Digitalisierung der Arbeits- und Lebenswelt sind nur drei der drängendsten Themen mit denen wir in Europa konfrontiert sind. Allen gemein ist, dass sie enorme Veränderungen für viele Menschen mit sich bringen.
Obwohl die Menschheitsgeschichte ständig soziale und technologische Innovationen hervorgebracht hat und dadurch vielfältige Kulturen entstanden, verunsichern Transformationsprozesse die Menschen. Angst lähmt die Neugierde und vertreibt den positiven Zauber des Anfangs. Soziale Bindung, Vertrauen und wechselseitiges Lernen spielen deshalb im Rahmen von Veränderungsprozessen eine große Rolle. Sie schaffen Sicherheit und Mut, etwas Neues auszuprobieren.
Im Vortrag werden soziale und anthropologische Bedingungen von Innovationsprozessen beschrieben und auf aktuelle Transformationsprozesse in der Wirtschaft bezogen. Sichtbar werden wichtige – bisher wenig beachtete – Aspekte eines sozialen Gemeinwesens, die dabei helfen, die Grenzen zu Neuem zu überschreiten und menschlich nachhaltige Entwicklung einzuleiten.

Gestaltung:

Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft (BMLFUW)

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