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11. Dezember 2018
Neue technische Möglichkeiten erlauben es, quasi-autonome Systeme zu entwickeln. Dies wird durch das Zusammenwirken verschiedener Entwicklungen im Bereich künstlicher Intelligenz, Big Data, Sensorik, Aktorik und der Biologisierung von Technologien - wenn nicht schon jetzt möglich, so doch konkret denkbar. Diese Entwicklungen verweisen auf eine der Grundfragen der philosophischen Anthropologie: Ist der Mensch noch autonom, wenn er solche Systeme lebensweltlich einbettet? Zwar hat der Mensch diese "Geschöpfe" selbst geschaffen, aber scheint er es auch zu wollen, dass diese intelligenten Roboter sich selbst modifizieren, adaptieren oder vielleicht gar selbst neu erfinden? Wer entscheidet über die Entscheidungskriterien derartiger autonomer Systeme? Wie viele Stufen der Kriterien verbleiben noch beim entwerfenden und schaffenden Menschen und welche sind schon maschinell erlernbar? Wie, wenn lernende Maschinen beim Lernen in "schlechte Gesellschaft" geraten? Der Vortrag plädiert für eine strenge ethische wie gesetzliche Kontrolle solcher Systeme.
Vortragender
Prof. Dr. Klaus Kornwachs arbeitete nach seinem Studium in Mathematik, Physik und Philosophie bei der Fraunhofer-Gesellschaft in Stuttgart als Systemtheoretiker. Von 1992 bis 2011 hatte er den Lehrstuhl für Technikphilosophie an der Brandenburgischen Technischen Universität Cuttbus inne. Er ist Honorarprofessor für Philosophie an der Universität Ulm und an der Tongji Universität in Shanghai sowie Mitglied der Deutschen Akademie der Technikwissenschaften. Weiters ist er Herausgeber der über 20-bändigen Buchreihe "Technikphilosophie" und Autor zahlreicher Veröffentlichungen, zuletzt erschienen "Philosophie für Ingenieure" (2018).
Anmeldung unter: sekretariat@clubofvienna.org